Akupunktur

Als Tierarzt verbinde ich das schulmedizinische Wissen mit der Akupunktur und finde dadurch die für Ihr Tier beste Behandlungsmethode.

Schon während meines Tiermedizinstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität in München interessierte ich mich sehr für alternative Heilmethoden. Nach dem erfolgreichen Abschluss (Staatsexamen) und der Approbation als Deutsche Tierärztin, habe ich mich im Bereich der Akupunktur für Tiere weitergebildet. Die von mir besuchte Weiterbildung richtet sich nur an Tierärzte mit abgeschlossenem Veterinär-Studium und baut auf dem erworbenen schulmedizinischen Grundlagen auf.

Akupunktur diagnostik Shu Punkte
Diagnostik durch Abtasten der am Rücken liegenden SHU-Punkte
positive Reaktion beim Abtasten der SHU Punkte
Beim Abtasten der SHU-Punkte können lokale Schmerzhaftigkeiten erkannt werden. Ebenso gewinne ich hierdurch viele Informationen für die richtige Punktewahl. Hier zu sehen: Der Hund reagiert deutlich an einem bestimmten SHU-Punkt.
Akupunktur Behandlung Hund Pc6
Während der Behandlung entspannen sich die meisten Hunde sichtlich, legen sich hin oder schlafen gar ein. Während der ganzen Behandlungszeit bleibe ich beim Tier. So kann ich Veränderungen sofort bemerken und den richtigen Sitz der Nadeln gewährleisten.
Was ist Akupunktur?

Bei dieser Behandlungsmethode, bei der bestimmte Punkte auf dem Körper des Tieres durch spezielle Nadeln stimuliert werden.

Am besten lassen sich diese Punkte (die häufig in kleinen Vertiefungen o.ä. liegen) durch spezielle Akupunkturnadeln beeinflussen. Diese sind extra dünn, steril verpackt und werden natürlich nur einmal verwendet.

Diese Nadeln schmerzen oder stören das Tier nicht. Es darf sich normal mit diesen im Raum bewegen, sich setzen oder hinlegen.

Die Behandlung findet idealerweise an einem ruhigen Ort statt. Für jede Akupunktursitzung wird genügend Zeit eingeplant, Stress wird weitestgehend vermieden.

An den Akupunkturpunkten befinden sich vermehrt Nervenenden, die auf die Muskeln und Organe einwirken können.

Anzahl der Nadeln und Wahl der Punkte variieren je nach Krankheit, Symptomatik und Vorgeschichte von Behandlung zu Behandlung.

Ziel ist es, wie in der Schulmedizin auch, Krankheiten zu heilen bzw. Symptome zu mildern. Morphologische Störungen, wie Frakturen, Bandscheibenvorfälle, Pyometra oder Spondylosen vermag die Akupunktur nicht zu heilen, aber sie kann begleitend zur Schulmedizin verwendet werden.

Wie wird akupunktiert?

Es werden sterile (keimfreie) Einmalnadeln, die speziell für die Akupunktur hergestellt wurden verwendet.

Diese Nadeln sind viel dünner, als z.B. die Kanüle einer Spritze. Meine Standardnadeln haben einen Durchmesser von gerade mal 0,2 – 0,3 mm.

Jede Akupunkturnadel wird nur EINMAL verwendet. Nach der Behandlung wird die Nadel entfernt und einem speziellen von mir mitgebrachten Behälter entsorgt.

Somit werden keine Krankheitserreger übertragen und eine optimale Hygiene ist sichergestellt!

Diese Nadeln schmerzen oder stören das Tier nicht. Es darf sich normal mit diesen im Raum bewegen, sich setzen oder hinlegen.

Wann kann Akupunktur angewendet werden?

Die Akupunktur kann begleitend bei jeder Erkrankung eingesetzt werden!

Kurz gesagt gibt es 3 Möglichkeiten:

1. Eine Erkrankung wird ausschließlich mit Akupunktur behandelt

Ein großer Punkt sind hier alle psychischen Erkrankungen. Viele Hunde (gerade aus dem Tierschutz) haben eine schlimme Vergangenheit hinter sich und sind traumatisiert. Viele organische Erkrankungen lassen sich auf solch eine psychische Traumatisierung zurückführen.
Aber auch ein einfacher Besitzerwechsel oder Feuerwerk kann sensible Tiere aus der Bahn werfen, wodurch die Grundlage für eine manifeste Erkrankung geschaffen ist.

Aber auch physische Erkrankungen wie z.B. Konjunktivitis, Durchfall,…etc. lassen sich alleinig mit Akupunktur behandeln – aber dies kann nur ein Tierarzt mit abgeschlossenem Studium korrekt einschätzen und Sie beraten.

2. Die Akupunktur wird ergänzend zur Schulmedizin angewendet

Dies ist eine wunderschöne Indikation für die Akupunktur, da so häufig die Medikamentendosis verringert werden kann.

Hierzu 2 Beispiele:
Das Tier mit Arthrose: Viele Schmerzmittel verursachen bei Dauermedikation Magenbeschwerden. Ohne Schmerzmittel ist die Lebensqualität des Tieres stark gesenkt, weil es Schmerzen hat. Eine regelmäßige Akupunktur kann hier deutliche Linderung verschaffen und die Nebenwirkungen (durch eine niedrigere oder seltenere Medikation) gering halten.

Die Hündin mit Inkontinenz: Es leider ein viel bekanntes Problem, dass einige Hündinnen nach der Kastration inkontinent werden, d.h. Sie können den Urin nicht mehr halten und „pinkeln in die Wohnung“. Hier kann man durch regelmäßige Akupunktur eine geringere Medikamentendosis erzielen und somit höhere Lebensqualität erreichen.

3. Die Akupunktur hat in dem speziellen Erkrankungsfall keine Wirksamkeit und wird deshalb nicht angewendet:

Hierzu 2 Beispiele.

Ein Hund leidet an einer hochgradigen Endoparasitose, hat also Würmer. Hier ist die Naturheilkunde nicht oder unzureichend wirksam, weshalb ich hier auf sehr gut wirksame schulmedizinische Produkte zurückgreife.

Das zweite Beispiel ist eine Tumorerkrankung. Auch die Akupunktur kann eine Erstverschlimmerung hervorrufen, weshalb ich es hier als zu gefährlich erachte, diese der Schulmedizin vorzuziehen.

Jede Art von akutem Notfall (Magendrehung, Pyometra / Gebärmuttervereiterung, Frakturen,…etc.) wird NICHT mit Akupunktur behandelt!